Neue Betriebsanlagen des Wasserzweckverbandes Laber-Naab wurden gesegnet

22. Mai 2023: Vor vier Jahren erfolgten der Spatenstich und Baubeginn der neuen Betriebsanlagen für den Wasserzweckverband Laber-Naab auf dem Gelände in Hohenlohe bei Beratzhausen. Nun wurden Anfang Mai die Gebäude mit der kirchlichen Segnung eingeweiht und offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Bei der Feierstunde sprachen der Bayerische Staatsminister für Finanzen und Heimat, Albert Füracker MdL, und Landrätin Tanja Schweiger Grußworte.

Nachhaltige, ressourcenschonende und zukunftsorientierte Technik

Der Verbandsvorsitzende, Parsbergs 1. Bürgermeister Josef Bauer, freute sich in seiner Begrüßung über die vielen Teilnehmer aus den unterschiedlichen Bereichen. „Ziel war und ist eine Wasserversorgung zu betreiben, die angesichts der vielen schwierigen Herausforderungen eine krisensichere Versorgung mit qualitativem Trinkwasser für unsere Bürgerinnen und Bürger gewährleistet“, begründete Bauer den Bau der Anlagen. Konkret sind dies eine Fahrzeughalle, ein Betriebsgebäude mit Netzersatzanlagen, Kraftstofflager, eine eigene Tankstelle, ein Gefahrstoffraum, eine Schüttguthalle und Warenannahme. Abgeschlossen wurden die neue Prozessleittechnik und die eigene Glasfaserinfrastruktur, so dass alle Betriebszustände in Echtzeit verfügbar sind – zugleich in Hohenlohe und im Verwaltungsgebäude in Beratzhausen. Bauers Dank galt den Bediensteten („Ihr macht’s eure Arbeit hervorragend!“), dem „Bauoberleiter“ und stellvertretenden Werkleiter Manfred Achhammer und besonders Werkleiter Franz Herrler, „der mit seinem Weitblick unseren Zweckverband nach vorne gebracht hat und sicher noch weiter bringt“, so Bauer.

Als „existenzielle Einrichtung für uns alle und ein ansehnliches Unternehmen“ würdigte Minister Füracker in seinem Grußwort den Zweckverband bzw. die Anlagen in Hohenlohe. Eindeutig wandte er sich gegen die Privatisierung der Wasserversorgung und sprach sich für die traditionellen Strukturen aus. „Der Zweckverband steht für nachhaltige, ressourcenschonende und zukunftsorientierte Technik“, lobte Füracker – besonders an Herrler gerichtet, der „immer voller Tatendrang“ sei. Exemplarisch nannte er den Schutz der kritischen Infrastruktur, wo die Laber-Naab mit dem Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) kooperiert. Angesichts der Diskussionen um das Wasser bat Füracker, die Zusammenarbeit mit den Landwirten fortzusetzen und die Wassersicherheit und -qualität im Blick zu haben. „Es ist eine harte Arbeit, sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen und die Sicherheit unserer Wasserversorgung zu gewährleisten“, schloss er seine Rede.

Die Zweckverband-Struktur insgesamt und den Weitblick vor Ort mit verschiedenen Kooperationen lobte die Regensburger Landrätin Schweiger in ihrem Grußwort. Sie zollte Anerkennung für den Mut der Verbandsräte, diese Entscheidungen mitzutragen. Auch ihr Dank galt den Bediensteten für die geleistete Arbeit.

Die Segnung nahm Beratzhausens Pfarrer BGR Johann Christian Rahm vor. „Ohne Wasser gibt es kein Leben“, stellte er in seiner Ansprache fest. Auch Jesus habe von dem Wasser gesprochen, das sogar ewiges Leben verheißt. Gott sei also „das Wasser für das Leben“, und dies müsse man sich schenken lassen. Als Auftrag der Segnung sah Pfarrer Rahm, Schöpfung und Natur zu achten und zu bewahren. Neben den Gebäuden segnete er das Kreuz, das im Betriebsgebäude aufgehängt wird.

Abschließend verwies Werkleiter Herrler auf den risikobasierten Ansatz der neuen Trinkwasserverordnung. „In den letzten zehn, 15 Jahren waren wir in diesem Feld schon aktiv, viele der Vorgaben sind bei uns schon umgesetzt“, fasste er zusammen. Doch er machte auch deutlich, dass im Bereich Energie neue Herausforderungen warten.

Rund 20 Millionen Euro hat der Zweckverband Laber-Naab in den letzten 15 Jahren in die Zukunfts- und Versorgungssicherheit investiert. Doch die Laber-Naab bleibt aktiv. Noch heuer soll der Brunnen V, Alter Ofen, bei Grametshof fertiggestellt werden und die mit der REWAG geplante Verbundleitung von Regensburg nach Nittendorf in Betrieb gehen.

Auch in der Energiethematik will man aktiv werden. Die Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Gebäude in Hohenlohe und ein Windrad in der Nähe von Willenhofen belegen das Engagement bereits, weitere Konzepte sind angedacht.

Die Feier nutzte der Zweckverband auch dazu, 14 nach der Kommunalwahl 2020 ausgeschiedene Verbandsräte, die von vier bis 30 Jahre in dieser Funktion tätig waren, zu verabschieden – angesichts der Corona-Pandemie war dies bisher nicht möglich. 30 Jahre als Verbandsrat aktiv war Andreas Niebler (Beratzhausen), 24 Jahre übten dieses Amt Georg Thaler (Beratzhausen), Hans Pollinger (Hemau), Hans Möstl (Kallmünz – auch Rechnungsprüfer) und Heinz Hofmann (Nittendorf) aus. Der frühere Vorsitzende Max Knott (Nittendorf) wurde für insgesamt 18 Jahre (zehn davon als 1. bzw. stellvertretender Vorsitzender) Verbandsrat-Tätigkeit geehrt. Ebenso lange wirkte Karl Kreitinger (Laaber). Darüber hinaus wurden gewürdigt: Konrad Meier (Beratzhausen, 12 Jahre), Hans Neumann (Nittendorf, 12 Jahre), Andreas Brock (Lupburg, 12 Jahre), Bernhard Kraus (Velburg, 12 Jahre), Bernhard Graf (Hohenfels, 12 Jahre), Hans-Jürgen Hopf und Berno Kleber (beide Parsberg, vier Jahre).

Die geehrten bzw. ausgeschiedenen Verbandsräte mit den Ehrengästen der Einweihungsfeier.

 

Gebäude:

Das zentrale der neuen Gebäude: im Erdgeschoss befindet sich die Fahrzeughalle mit einem Aufenthalts- bzw. Technikraum, im Obergeschoss mehrere Büro- und Besprechungsräume sowie die Prozessleittechnik. Das Untergeschoss ist für das künftige nachhaltige („Blaue“) Rechenzentrum vorgesehen.

 

Segnung:

Der Beratzhausener Pfarrer Johann Christian Rahm bei der Segnung. In der Mitte Werkleiter Franz Herrler, links dessen Stellvertreter Manfred Achhammer.

Die Dankesworte sprach Werkleiter Franz Herrler.

Am Tisch links Pfarrer Johann Christian Rahm und Landrätin Tanja Schweiger, gegenüber Zweckverbandsvorsitzender Josef Bauer, Staatsminister Albert Füracker und der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Josef Feuchtgruber.

Bildunterschriften (alle Fotos: Markus Bauer):