Aktion für Naschbäume im Landkreis Regensburg - Grünes Licht für Gelbes Band

27. Mai 2021: Über 700 Obstbäume stehen entlang öffentlicher Rad- und Wanderwege oder Kreisstraßen im Landkreis Regensburg. Die wenigsten davon jedoch werden abgeerntet. Daher werden ab diesem Jahr in einem ...

Grünes Licht für Gelbes Band

Landrätin eröffnet Aktion für Naschbäume im Landkreis Regensburg

Regensburg (RL). Über 700 Obstbäume stehen entlang öffentlicher Rad- und Wanderwege oder Kreisstraßen im Landkreis Regensburg. Die wenigsten davon jedoch werden abgeerntet. Daher werden ab diesem Jahr in einem gemeinsamen Kooperationsprojekt des Landkreises Regensburg, des OGV Kreisverbands und des Landschaftspflegeverbands alle Naschbäume mit einem gelben Band markiert. Dieses Band am Stamm signalisiert: Dieser Baum darf kostenfrei – und ohne jemanden fragen zu müssen – abgeerntet werden. „Ich hoffe, dass sich viele an der Aktion beteiligen, denn unser Obst ist einfach zu schade, um ungenutzt zu verrotten. Auch ist es ein tolles Erlebnis, gemeinsam Obst zu ernten und zu verarbeiten“, so Landrätin Tanja Schweiger.

Auch die Landkreisgemeinden sowie die Gartenbauvereine, die eigene Streuobstbestände pflegen, können sich an der Aktion beteiligen. Die gelben Bänder werden kostenlos vom Sachgebiet für Gartenkultur und Landespflege des Landratsamtes ausgegeben. Kontakt: Telefon 0941 4009-361, E-Mail: lpv@lra-regensburg.de

Um das Ganze auch überregional bekannt zu machen, werden die Baumstandorte an die Initiative „mundraub“ weitergemeldet – eine Online-Plattform zum Entdecken und Nutzen öffentlich zugänglicher Obstbäume.

Einige wenige Regeln gibt es für das Pflücken des Obstes:
Gelbe Bänder an den Bäumen signalisieren, dass dort Obst geerntet werden darf. Im Umkehrschluss gilt: Nicht markierte Bäume sind im Eigentum eines Privathaushaltes, Landwirts, Obst- und Gartenbauvereins oder einer Kommune und dürfen ohne Rücksprache nicht abgeerntet werden.
Die Ernte erfolgt auf eigene Verantwortung, für Unfälle wird nicht gehaftet.
Das Obst darf nur privat und nicht kommerziell genutzt werden.
Mit den Bäumen muss pfleglich umgegangen werden und sie dürfen nicht beschädigt werden.

Hintergrund:
Viel Obst verrottet Jahr für Jahr. Bürgerinnen und Bürger kennen bei Obstbäumen an Straßen und Wegen meist die Eigentumsverhältnisse nicht und sind daher unsicher, ob sie sich an den Früchten bedienen dürfen. Das Gelbe Band lädt nun dazu ein, Obst ohne Rücksprache zu ernten und hilft somit, dass nicht so viel Obst auf den Wiesen verdirbt.

Die KreisfachberaterInnen, der Landschaftspflegeverband und nicht zuletzt der OGV-Kreisverband sensibilisieren seit Jahren durch Beratung und Veranstaltungen über die Pflege und den Erhalt von Streuobstbeständen. Diese sind wichtige Biotope in unserer Kulturlandschaft. Diese zu pflegen und zu schützen ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Der Genuss des heimischen Obstes eröffnet uns eine regional-typische Geschmacksvielfalt, die im Supermaktregal oft so nicht zu finden ist.